Nein. Ganz schlicht und normal: am letzten Wahlsonntag
vertraten ganz einfach zwei Frauen das konservative Lager in der Berliner Runde: Angela Merkel repräsentierte die CDU und
Gerda Hasselfeldt die CSU. Wie auch immer eine dritte Legislaturperiode der
Kanzlerin nach den folgenden vier Jahren zu beurteilen sein wird; zu hoffen
bleibt, dass mit einer Bundeskanzlerin mehr Frauen in die Regierung kommen, die
MinisterINnen nicht weniger und dass in der öffentlichen Wahrnehmung Frauen
auch in der ersten Führungsriege schlicht selbstverständlicher werden.
So ganz klappt das ja immer noch nicht; denn wie die Zusatzbezeichnungen "Damenwahl" oder "Frauenpower" diffamiert v.a. das mediale Etikett „Mutti" auf recht subtile Weise. Macht und Durchsetzungskraft, die es geschlechtsneutral für den Kanzlerposten braucht, werden bewusst ins Lächerliche gezogen, Bürger und Bürgerinnen im gleichen Atemzug zu unmündigen Kindern degradiert. Verzichtet man für einen Augenblick
angesichts des lustigen Beinamens auf den bitter notwendigen Humor, könnten sich auch
die tatsächlichen Mütter diffamiert fühlen. Aber so ernst ist es ja nicht. Angela Merkel lässt auch das kommentarlos abperlen. Aber wer hätte jemals ihren
Mentor und Förderer Helmut Kohl oder Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder als
„Vati“ bezeichnet oder gar den Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück? Weder die
beiden Ex-Bundeskanzler noch der Kanzlerkandidat zeigten sich zimperlich, wenn
es um die Verteidigung ihrer Pläne und Standpunkte innerhalb und außerhalb der
Partei ging. Wie hätten die Schlagzeilen konsequenterweise im Falle eines
Wahlsiegs Peer Steinbrücks lauten müssen? „Vati Steinbrück übernimmt das
Regiment“?
Allerdings haben die scharfen Augen der
heute-show-Redakteure Entlarvendes aus den Unmengen an Filmmaterial entdeckt,
die das spießig klingende "Mutti" rechtfertigen würde. Ein kurzer
Moment auf dem Podium: im Schwung der Freude über das Wahlergebnis lässt sich Hermann
Gröhe dazu hinreißen, mit einem kleinen Deutschlandfähnchen seiner Emotion
Ausdruck zu verleihen – kurzerhand nimmt die Kanzlerin dem Generalsekretär – wie
einem kleinen Jungen – die Fahne weg. Herabwürdigung? In jedem Fall ein kurzer
Einblick in die Tiefen der Parteidisziplin und die Befugnisse der
Parteivorsitzenden.
Eine selbstverpflichtende Frauenquote bei
Bündnis 90/Die Grünen hat zwar keine Angela Merkel hervorgebracht, wie die
grüne Spitzenfrau Katrin Göring-Eckart der FAZ gegenüber zugeben muss, macht
aber vielleicht das Gerangel unter den weiblichen Parteimitgliedern salonfähig
und schlicht normal. Simone Peter, saarländische Umweltministerin, Kerstin
Andreae, die sich als Wirtschaftsexpertin gegen die Steuererhöhungspläne
ausgesprochen hat und Katrin Göring-Eckart werden darum ringen, wer Claudia
Roth beerben darf. Wir sind gespannt, wie häufig Begriffe wie „Zickenkrieg“ in
den Medien auftauchen.
Frauen streben also sehr wohl Führungsposition an
und scheuen auch die Macht nicht; denn sie kommt von machen, von gestalten. Ob
der Wille zur Macht auch der Wille zur Gestaltung ist und nicht nur das Streben
nach einer geld- und prestigewerten Position, muss sich zeigen. Hier sei
nochmal an die Frage nach dem Kanzlergehalt erinnert...
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1994724/heute-show-vom-27.09.2013?bc=kua884728
"Für Sie bin ich nicht der Herr Kohl"
Herzlichen Glückwunsch:
Die Medizinerin Prof. Dr. Dr. Bettina Pfleiderer ist
auf dem 29. Internationalen Kongress des Weltärztinnenbundes (Medical Women's
International Association, MWIA) im August mit großer Mehrheit zur designierten
Präsidentin gewählt worden. Bettina Pfleiderer vom Institut für Klinische
Radiologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, wo sie auch die
Arbeitsgruppe Cognition & Gender leitet wird den Weltverband ab 2016 drei
Jahre lang führen.
http://www.uni-muenster.de/Rektorat/exec/upm.php?rubrik=Alle&neu=0&monat=201308&nummer=16930
http://www.mwia.net
Dennis Mukwege, der als Gynäkologe im Kongo Tausende
Vergewaltigungsopfer behandelt hat, bezichtigte die Regierung des Kongo der
Mitschuld an den Massenvergewaltigungen und wurde selbst Opfer eines Attentats.
Nach 2 Monaten im Versteck kehrte er als Volksheld zurück und erhält nun den alternativen
Nobelpreis und gilt als Anwärter für den Friedensnobelpreis.
Interessante Links:
Politik:
Frauenanteil im Bundestag bleibt auch künftig gering
Weibliche Abgeordnete dürften im Bundestag weiterhin eine Minderheit bleiben: Einer Studie zufolge sind trotz der Debatte um Frauenquoten in Politik und Wirtschaft Bewerberinnen um ein Parlamentsmandat Mangelware. Handelsblatt
Frauen 50plus entscheiden die Bundestagswahl - mit deutlichen Forderungen an die Politik
Hamburg (ots) - Repräsentative Emnid-Umfrage im Auftrag des Magazins Meins zeigt Einfluss und Bedeutung der wichtigsten Wählergruppe für Deutschland
Die mit Abstand größte Wählergruppe in Deutschland stellen die rund 17 Millionen Frauen 50plus. Im wahrsten Sinne des Wortes regieren sie unser Land. Ihre Forderungen an Regierung und Politik werden die kommende Bundestagswahl entscheiden.
Wirtschaft:
„Keine Bank zahlt absichtlich ungleiche
Löhne“
In keiner anderen Branche sind die
Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen so gross wie bei Banken und
Versicherungen. Jetzt will der Arbeitgeberverband der Banken reagieren – weil
die Politik mit Zwangsmassnahmen droht. Klaus Ammann
„Was hindert Frauen daran, an die
Spitze zu kommen?“
NIEDERRHEIN.
„Diese außergewöhnliche Frau sollten wir unbedingt an den Niederrhein einladen“
– Dr. Irmgard Schwaetzer war zu Gast beim Sommerfest des unternehmerinnen
forums niederrhein in Weeze in der Schlossruine Hertefeld und es war für alle
ein ergiebiger Besuch. Niederrhein Nachrichten
http://www.nno.de/gesamt/wirtschaft-und-politik/was-hindert-frauen-daran-an-die-spitze-zu-kommen
2013 kein "Superwahljahr" für Frauen in
Aufsichtsräten
Zuwachs im
Women-on-Board-Index von FidAR verlangsamt sich
- Frauenanteil in Führungsetagen der DAX-Unternehmen
erreicht Höchstmarke
- Diversity-Welle bleibt trotz zahlreicher
Neubesetzungen in Aufsichtsräten aber aus
- GfK vor Celesio, QSC und Telefónica Spitzenreiter
des WoB-Index
- FidAR-Präsidentin: "Ohne Druck droht
Stagnation - Regierung muss nach Wahl endlich handeln"
http://www.lifepr.de/inaktiv/frauen-in-die-aufsichtsraete-fidar-ev/2013-kein-Superwahljahr-fuer-Frauen-in-Aufsichtsraeten/boxid/441442
International:
Nie aus Liebe
Fast jeden dritten Tag Fast jeden dritten Tag bringt in Italien ein Mann seine Frau um. Ein Gesetz soll Besserung bringen. Lächerlich, meinen Fachleute. Regina Kerner
Männer wählten blau, Frauen rot- schwarz
Die Nationalratswahl 2013 ist geschlagen, das Ergebnis macht eines deutlich: Es gibt keine "Volksparteien" mehr. Die Zeiten, in denen eine Partei gleichmäßig gut in allen Bevölkerungsgruppen abschneidet, sind vorbei. Vor allem bei den Geschlechtern ergaben sich teils große Unterschiede bei der Parteipräferenz. Welche Parteien Herr und Frau Österreicher warum gewählt haben, geht aus einer aktuellen Wahltagsbefragung von SORA/ISA im Auftrag des ORF hervor.
http://www.krone.at/Oesterreich/Maenner_waehlten_blau._Frauen_rot-schwarz-Wahltagsbefragung-Story-377467
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