Dienstag, 27. März 2012

Das war die 12. Kalenderwoche: Abrechnung......


Ein Jahr hat 15 Monate. Nicht 12. Jedenfalls nicht für Frauen, die in der Regel drei Monate länger als Männer arbeiten müssen, um unterm Strich den gleichen Lohn im Portemonnaie zu haben. Ca. 23% weit klafft die durchschnittliche Gehaltslücke. In einigen Kommentaren und Pressemitteilungen wird beklagt, dass hier Äpfel mit Birnen verglichen würden, dass Frauen vermehrt dank Familien-Auszeiten oder Teilzeittätigkeiten bei Beförderungen und damit Gehaltserhöhungen nicht dabei seien, dass Frauen ohnehin in Berufen arbeiten, die schlechter honoriert werden. Der statistisch korrekte Vergleich mag zwar die prozentuale Diskrepanz verringern, nicht aber den gesellschaftlichen und ökonomischen Missstand, der sich in den Zahlen abbildet. Die Arbeit, die auch heute noch überwiegend von Frauen geleistet wird, in Erziehung und Pflege zum Beispiel, war (und ist) traditionsbedingt umsonst zu haben; erzog/erzieht doch die Mutter die Kinder und kümmert(e) sich als Tochter oder Schwiegertochter im Pflegefall um die eigenen oder angeheirateten Eltern – Kost und Logis frei. Vielleicht fällt es deswegen so schwer, diesen Leistungen nun einen entsprechenden Geldwert zuzugestehen, zu dem - sagen wir - auch Männer bereit wären, diese Aufgaben zu erfüllen. Aber hier könnte ebenfalls der demographische Wandel für die anstehende Korrektur sorgen; werden doch auch die Töchter und Schwiegertöchter allmählich rarer.
Beim Vergleich von Äpfeln mit Äpfeln schrumpft zwar der Abstand zwischen Männer- und Frauengehältern, aber ein KrankenpflegER bringt im Monat durchschnittlich immer noch 100,- Euro mehr nach Hause als die KrankenpflegerIN.
Weibliche Führungskräfte müssen – im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen - mit 1.000,- Euro monatlich weniger rechnen, wie die Studie und die Grafik des DIW zeigen. Das werden sich (hoffentlich) zunehmend die Töchterväter zu Herzen nehmen, die - selbst in den aktuell noch gegebenen Strukturen sozialisiert - erkennen, dass die berufliche Qualifikation der Tochter und die damit verbundene Investition auf dem Markt nicht die adäquate Entlohnung erfahren. Die in den vergangenen 15 Monaten verschärft geführte Diskussion um gelebte Gleichstellung tritt allmählich in ein neues Stadium, wenn zunehmend Männer in Kenntnis der Trägheit des Systems eine gesetzliche Regelung fordern, wenn sich Marco Wanderwitz (CDU) und Jan-Marco Luczak (CDU) als Quotenbefürworter outen und auch in Josef Göppel (CSU) einen Verbündeten haben.
Ob das wohl etwas mit dem Wahlergebnis im Saarland zu tun haben könnte.....??

CDU
Unionsmänner für Frauenquote
Eine Reihe von CDU-Männern fordert die Einführung einer gesetzlichen Quote für Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft. Der Abgeordnete Wanderwitz sagte der F.A.S., die von Familienministerin Schröder vorgeschlagene „Flexiquote ist weiße Salbe“.

Die Burg sieht nur noch trutzig aus
In der Union schwindet der Widerstand gegen ein Gesetz für Frauen in Führungspositionen. Sogar Männer bekennen sich zur Quote.
Von Christine Hoffmann
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. März 2012, Nr. 12 S. 4 - Politik

In Führungspositionen verdienen Frauen ein Fünftel weniger als Männer
Der Aufstieg in deutsche Führungsetagen gelingt Frauen wesentlich seltener als Männern. Und wenn doch, verdienen sie im Schnitt gut 1000 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen. Der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied in der Privatwirtschaft („Gender Pay Gap“), so zeigen Berechnungen des DIW Berlin auf Basis des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), lag im Jahr 2010 bei rund einem Fünftel.

Weniger Geld für Frauen in Führungspositionen
Männer verdienen deutlich mehr
Frauen in Führungspositionen verdienen laut einer Studie in Deutschland rund ein Fünftel weniger als Männer. In gehobener Position erhielten vollzeitbeschäftigte Frauen im Mittel 3860 Euro brutto im Monat, teilte in Berlin das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) mit. Männer hingegen verdienten als Führungskraft rund 4900 Euro monatlich, also 1040 Euro mehr.

Frauen in Führungspositionen
Immer weniger weniger
Die Gehaltsunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Führungskräften sind 2010 weiter zurückgegangen. Trotzdem verdienen die Frauen immer noch deutlich weniger als die Männer.
Von MAREIKE ZECK

Frauen arbeiten fürs gleiche Geld länger
Gleichstellungsbeauftragte weist auf Ungerechtigkeiten hin
Auch heute verdienen in Deutschland Frauen rund 23 Prozent weniger als Männer. So gesehen müssen sie bis zum 23. März 2012 arbeiten, wenn sie das verdienen wollen, was Männer schon am 31. Dezember 2011 in der Tasche hatten.

Deswegen ist der 23. März zum „deutschen Tag der Entgeltgleichheit“ (Equal Pay Day) geworden, 

KOMMENTAR: LOHNUNTERSCHIEDE IN DEUTSCHLAND

Gebt den Frauen, was sie verdienen!
Von Nadja Erb
Frauen haben 2011 in Deutschland ein Fünftel weniger Gehalt bekommen als Männer. Das ist eine Schande für eine Gesellschaft, die sich für so emanzipiert hält wie die unsere. Und es zeigt, dass jede Debatte über Frauenquoten zuallererst am Portemonnaie ansetzen muss.

KOMMENTAR · LOHNUNGLEICHHEIT: Ignorante Arbeitgeber
Autor: TANJA WOLTER
Zu zwei Dritteln lässt sich der eklatante Lohnabstand zwischen den Geschlechtern auf unterschiedliche Tätigkeiten und Anforderungen zurückführen. Für das übrige Drittel, das unter dem Strich immer noch acht Prozent weniger Lohn im Geldbeutel einer Frau bedeutet, gibt es schlichtweg keine rationale Erklärung - und auch keine Entschuldigung. Als einziger Beweggrund lässt sich nur Diskriminierung ausmachen. Es ist ein armseliges Motiv, egal ob rechnerisches Kalkül dahintersteckt oder ein völlig überholtes Rollenbild.

Frauen: Schlechter bezahlt, selten befördert
Männer verdienen weiterhin deutlich mehr als Frauen. Sie erhalten auch häufiger Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld oder Gewinnbeteiligungen.

Equal Pay Day 2012:
Große Einkommensunterschiede zwischen Akademikerinnen und Akademikern
Frauen mit akademischem Abschluss verdienen weniger als ihre männlichen Kollegen. Dies gilt für Beschäftigte aller Abschlussarten - vom Bachelor an der Fachhochschule über den Master an der Universität bis hin zur Promotion. Im Durchschnitt beträgt die Gehaltslücke ("Gender Pay Gap") 21,5 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage des Internetportals www.lohnspiegel.de, das vom WSI-Tarifarchiv der Hans-Böckler-Stiftung betreut wird. Rund 10.200 Beschäftigte mit akademischem Abschluss haben sich daran beteiligt.

2011: Verdienstunterschiede von Frauen und Männern bleiben bestehen
WIESBADEN – Der durchschnittliche Bruttostundenverdienst von Frauen war in Deutschland im Jahr 2011 um 23 % niedriger als der von Männern. Damit hat sich der unbereinigte Gender Pay Gap im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Equal Pay Day am 23. März 2012 mit.

Gleiches Geld für gleiche Arbeit
Warum Frauen weniger verdienen
von Johannes Graf
Ist das gerecht? Deutschen Unternehmen ist die Arbeit von Frauen und Männern noch immer nicht gleich viel wert. Das Statistische Bundesamt meldet: Der Abstand zwischen den Durchschnittsgehältern liegt bei noch immer einem Viertel. Doch ist diese Zahl überhaupt aussagekräftig? Und woher kommt dieses Missverhältnis?

Als Frau alleine unter Bierbrauern
Frauen in Männerdomänen: Thema beim „Equal Pay Day-Bündnis“
Auf den Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen macht der internationale „Equal Pay Day“ aufmerksam. In Deutschland wird der „Gleichbezahltag“ heuer am 23. März begannen. Bis zu diesem Tag müssen berufstätige Frauen arbeiten, um das Vorjahresgehalt ihrer männlichen Kollegen zu erreichen. Zu den Ursachen der Lohnlücke gehören: Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig in schlecht bezahlten Berufen, fehlen in höheren Positionen, werden für gleiche Arbeit schlechter bezahlt und unterbrechen oder reduzieren häufiger ihre Erwerbstätigkeit familienbedingt, was zu langfristigen Einbußen bei der Einkommensentwicklung führt.

Mainz – SPD – Hering / Elsner: Frauen gerecht am Erwerbsleben beteiligen – Mindestlohn als Schutz vor Ausbeutung
Mainz - „Frauen werden im Erwerbsleben noch immer systematisch benachteiligt und erhalten effektiv einen um fast ein Viertel geringeren Stundenlohn als Männer. Die Politik und unsere gesamte Gesellschaft sind gefordert, dieses Ungleichgewicht endlich abzubauen und Frauen eine eigenständigen Existenzsicherung zu ermöglichen“, erklären SPD-Fraktionschef Hendrik Hering und Petra Elsner, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion zum “Equal Pay Day” am 23. März 2012.

Kristina Schröder: "Frauen und Männer brauchen faire Einkommenschancen und Chancengerechtigkeit im Beruf"
Am Freitag (23. März 2012) findet zum fünften Mal der Equal Pay Day (EPD) statt, unterstützt vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der EPD thematisiert die noch immer vorhandenen Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern in Deutschland. Im Durchschnitt beträgt der Unterschied bei vergleichbarer Tätigkeit und Qualifikation aktuell acht Prozent.

Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - KDFB fordert verbesserte politische und strukturelle Rahmenbedingungen
(Köln/kdfb) - Der Bundesausschuss des Katholischen Deutschen Frauenbundes e.V. (KDFB) befasste sich bei seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema „Pflege“ als gesamtgesellschaftliche Aufgabe und fordert die Bundesregierung, Unternehmen und Sozialpartner auf, in ihren Verantwortungsbereichen politische und strukturelle Rahmenbedingungen zu schaffen, damit eine zukunftsfähige Gestaltung der Pflege möglich wird.


Politik:

Keine Frau des Glamours
Die Journalistin Daniela Schadt wird die neue First Lady / Eine Hochzeit wird es so bald wohl nicht geben
Von Reinhard Zweigler
BERLIN - Arm in Arm kamen sie gestern in den Bundestag. Daniela Schadt im elegant-schlichten grauen Kostüm an der Seite von Joachim Gauck. Lange saßen beide auf der ersten Reihe der Besuchertribüne. Es wurde wenig gesprochen, mal ein kurzer Blick, eine Berührung, ein Lächeln.

Vier Frauen für Gauck: "Ein spannender Tag"
Autor: Olaf Dittmann und Edgar S. Hasse
Stellvertretend für alle Neulinge berichten die Hamburgerinnen, wie sie die Wahl in der Bundesversammlung erlebten
Bischöfin Kirsten Fehrs und Professorin Katajun Amirpur entsandte die SPD. Katharina Wolff (CDU) und Katja Suding (FDP) vertraten die Fraktionen


Iran Frauen Unschuldig in Haft
Warum schweigt Rot / Grün zu diesen Tatsachen?
"Die NGO Human Rights House of Iran hat die Namen von 47 inhaftierten Frauen dokumentiert, die nur wegen ihrer gesellschaftspolitischen Aktivitäten und wegen ihrer Überzeugungen im Gefängnis sitzen. 34 von ihnen sind zu insgesamt 208 Jahren und acht Monaten Haftstrafe verurteilt worden. 14 Frauen sitzen noch ohne ein Urteil in Haft. Die Menschenrechtsorganisation betont, dass die Gesamtzahl der gegenwärtig aus politischen Gründen in iranischen Gefängnissen sitzenden Frauen weit höher ist.

Betreuungsgeld
„Ein Kampf mit Messern“
Von Armin Lehmann
CSU-Politikerin Christine Haderthauer sieht sich als Mutter des Betreuungsgeldes – ihre Gegner hält sie für linke Ideologen.


Hauptstadt:

Im Bundestag notiert: Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Berlin: (hib/AW) Die SPD-Fraktion verlangt Auskunft über den Bericht des Bundesfamilienministeriums und des Bundesfinanzministeriums zum Stand der Gesamtevaluation der ehe- und familienbezogenen Leistungen. In ihrer Kleinen Anfrage (17/8931) will sie unter anderem wissen, wann mit der Fertigstellung der einzelnen Module der Evaluation zu rechnen ist und welche Leistungen jeweils untersucht werden.

Im Bundestag notiert: Gewalt gegen Frauen mit Behinderung
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Berlin: (hib/AW) Die Fraktion Die Linke verlangt Auskunft über Gewalt gegen Frauen mit Behinderung. In ihrer Kleinen Anfrage (17/8874) will sie unter anderem wissen, wie viele Anzeigen wegen häuslicher Gewalt gegen behinderte Frauen und Mädchen in den Jahren 2005 bis 2011 erstattet wurden, wie viele Ermittlungsverfahren eingeleitet und wie viele Gerichtsverfahren eröffnet wurden.


Wirtschaft:

Auffanggesellschaft für Schlecker-Mitarbeiterinnen
"Wir lassen uns nicht verramschen"
12.000 meist weibliche Angestellte sollen bei Schlecker entlassen werden. Jetzt scheint eine Lösung gefunden zu sein, damit die Mitarbeiterinnen nicht sofort arbeitslos werden. Bund und Länder haben sich auf die Schaffung einer Auffanggesellschaft geeinigt. Nur die Finanzierung ist noch nicht eindeutig geklärt.

Fitschen und die Frauen
Ernüchterung nach der Enthüllung: Beim Großumbau in der Führungsetage der Deutschen Bank rückt keine einzige Frau in den Vorstand auf. Doch beim Frauenkongress des Instituts macht der designierte Chef ein Versprechen.
von Carina Groh-Kontio


Auch die CS verpflichtet eine Star-Ökonomin
Von Simon Schmid.
Wissenschaftlerin Iris Bohnet und der ehemalige Seco-Chef Jean-Daniel Gerber sollen in den Verwaltungsrat der Credit Suisse. Für die Grossbank ist es ein doppelter Coup – für die Beteiligten aber eine Gratwanderung.
Wissenschaftliches Prestige steht keinem Unternehmen schlecht an – erst recht, wenn es in weiblicher Form und optisch attraktiv daherkommt. Dies hat nun auch die Schweizer Finanzindustrie realisiert. Nach Jahren der männlichen Dominanz auf der Teppichetage zeichnet sich dort ein Kulturwandel ab.

"Das Licht nicht unter den Scheffel stellen." 
Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Sons in der F.A.Z. über die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen
Zwischen den Vergütungen von Männern und Frauen klafft eine Lücke von 23 bis 28 %, je nachdem, welche Statistik man zugrunde legt. Wie kann das heute noch sein und was müssen wir tun, um hier endlich Abhilfe zu schaffen?

Sons zum Equal Pay Day: “Wer nach Gesetz ruft, will keine Lösung” 
Mehr Ehrlichkeit in Ursachenanalyse
Berlin. Die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall, Gabriele Sons, mahnt in der Debatte um Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen mehr Ehrlichkeit bei der Ursachenforschung an. Entscheidend seien vor allem die Berufswahl und in zweiter Linie familienbedingte Auszeiten: "Wer mit den pauschalen Prozentsätzen nach gesetzlichen Lösungen ruft, will nur raschen Beifall, nicht aber wirkliche Lösungen."


Keine Einigung bei Transfergesellschaften: Politik lässt Schlecker-Angestellte im Unklaren
Die 11 000 Schlecker-Beschäftigten werden von der Politik weiter in Unsicherheit gelassen. Auf eine Transfergesellschaft zur Qualifizierung und Vermittlung der Schlecker-Angestellten konnte man sich noch nicht einigen.
Immer mehr Frauen gehören zu den Besserverdienenden
NÜRNBERG (dpa-AFX) - Immer mehr Frauen gelingt der Sprung in die Gruppe der Besserverdienenden. Trotzendem haben Frauen in diesem Punkt im Vergleich zu Männern noch immer einen großen Nachholbedarf, geht aus jüngsten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Equal Pay Day am Freitag hervor.

Der renitente Einzelgänger
Autor: Henryk M. Broder
Wir werden von Dilettanten regiert, sagt Thomas Rietzschel. Ihre Herrschaft hat längst auch die Politik ergriffen
Es ist noch nicht allzu lange her, da wollte jeder normale Junge Lokführer, Feuerwehrmann, Polizist oder Bankräuber werden. Die Mädchen träumten von einer Karriere als Stewardess, Chefsekretärin oder Millionärsgattin. Nach der Mondlandung stand bei den jungen Männern eine Weile "Astronaut" oben auf dem Wunschzettel, während die jungen Frauen auf der Erde bleiben und "Veterinärmedizin" lernen wollten. Derweil wurden alte und ehrenwerte Berufe wegrationalisiert: das Fräulein vom Amt und die Kaltmamsell, der Gaslaternenanzünder und der Schiffsschaukelbremser.

Bericht: Nachteile für deutsche Firmen ohne Frauenquote
Probleme bei Ausschreibungen in Spanien oder Frankreich
Wegen der fehlenden gesetzlichen Frauenquote drohen deutschen Unternehmen einem Zeitungsbericht zufolge im europäischen Ausland Wettbewerbsnachteile. So könnten deutsche Unternehmen bald nicht mehr an Ausschreibungen zum Beispiel in Spanien oder Frankreich teilnehmen, da sie hinsichtlich des Anteils weiblicher Führungskräfte nicht die Voraussetzungen der dort geltenden Quotengesetze erfüllten, zitierte die "Rheinische Post" aus einer nicht-öffentlichen Analyse der Europa-Abteilung des Auswärtigen Amts.

„Es gibt zu wenige Frauen für Vorstandsposten“
Carolyn McCall, Chefin von Easyjet, über günstige Preise, glückliche Passagiere und warum sie nach Berlin, aber nicht nach Frankfurt fliegt.
Das Gespräch führte Marcus Theurer.
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. März 2012, Nr. 12 S. 35 - Wirtschaft

Gesellschaft:

Frauen-Demo: Wiener Ring wird am 12. Mai besetzt
Die Plattform 20.000 Frauen will den Ring zum "Frauenring" machen. Forderungen wie gleicher Lohn für gleiche Arbeit müssten endlich erfüllt werden.
Die Plattform 20.000 Frauen ruft wieder zu einer Großaktion auf: Am 12. Mai soll die Wiener Ringstraße mit einer Zeltstadt besetzt werden. "Nach 100 Jahren sind noch immer nicht alle Forderungen erfüllt, wie zum Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit", erklärte Plattform-Sprecherin Petra Unger am Montag.

Als Gäste willkommen
Frauen? Ja, bitte. Aber nur manchmal.
VON DENISA RICHTERS
Polizei, Bundeswehr, Kanzleramt – es gibt kaum eine Männerdomäne, die Frauen nicht erobert haben. Nur der mit 2700 Mitgliedern wohl größte Heimatverein Europas wehrt beharrlich die Damenwelt ab. Ein echter Männerverein, und dass er dies bleibt, sichert der Name: Düsseldorfer Jonges.
Jungs bleiben sie, ob 16 oder 100 Jahre alt, und sie bleiben unter sich – jeden Dienstagabend, wenn bis zu 400 von ihnen in den Henkelsaal im Herzen der Düsseldorfer Altstadt strömen.

„In Christus ist nicht Mann noch Frau“
SERIE Wie die evangelische Kirche ohne Quote Gleichberechtigung schafft / Von Bischof Markus Dröge
Man reibt sich die Augen: Während in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über eine Frauenquote diskutiert wird, findet in der evangelischen Kirche eine Debatte mit umgekehrtem Vorzeichen statt. So äußerte der Münchner Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf die Befürchtung, es könne in der evangelischen Kirche künftig zu viele Frauen in Leitungspositionen geben.

GOLDENE BILD der FRAU 2012: Fünf starke Frauen für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt
Ursula von der Leyen ist Patin des Leserpreises: "Die GOLDENE BILD der FRAU ist ein wichtiger Preis"
Berlin (ots) - Sie machen die Welt mit ihrem Einsatz jeden Tag ein bisschen besser: Am Mittwoch, 21. März 2012, hat BILD der FRAU fünf starke Frauen mit der GOLDENEN BILD der FRAU 2012 ausgezeichnet. Fünf Alltagsheldinnen, die mit klugem Kopf und ganzem Herzen für ihre sozialen Projekte kämpfen.

Eine Frau mit Potenzial
Frauen und Karriere
Benachteiligung muss nicht sein: Mit freiwilligen Förderprogrammen bringt die Wirtschaft weibliche Power in die Chefetage. Zum Beispiel Anna-Lena Keller aus Schweinfurt.

Gesundheit:

Mehr Beachtung für Gender-Aspekte in EU-Forschungsprogramm erforderlich
Prof. Ineke Klinge Ph.D. ist Lehrbeauftragte für Gendermedizin an der Universität Maastricht (Niederlande). Sie kombinierte ihre Ausbildung in biomedizinischen Wissenschaften, mit Spezialisierung in Immunologie, mit Genderforschung. Seit über zehn Jahren ist sie in leitenden Funktionen in zahlreichen europäischen Forschungsprojekten zum Thema Gender in der Wissenschaft, mit Schwerpunkt auf Biomedizin und Gesundheitswissenschaften, involviert.

Pro familia: Frauenärzte ignorieren wissenschaftliche Empfehlungen zur Pille danach
Der pro familia-Bundesverband hat sich scharf gegen eine Stellungnahme des Berufsverbands der Frauenärzte gewandt. Dieser hatte jüngst die von vielen ExpertInnen geforderte rezeptfreie Abgabe der Pille danach abgelehnt. In seiner Begründung stelle er, so pro familia. Behauptungen auf, die sämtlichen internationalen Studien zur „Pille danach“ auf Levonorgestrelbasis – und nur für diese wird die Rezeptfreiheit gefordert  –  widersprechen.

Master Module 2012 „Gender Medicine“
Im Juni 2012 bietet das Institut für Genderforschung in der Medizin (GIM) Berlin einen kompakten Fortbildungskurs zu geschlechtsspezifischen Themen aus den Teilgebieten Kardiologie, Onkologie, Neurologie,Endokrinologie, Pulmologie,Pharmakologie und Prävention. Neben den Vorlesungen, laden Seminare zur aktiven Beteiligung und eLearning Angebote zum Selbststudium ein. Besonders praxisnah wird die geschlechtsspezifische Anamnese geübt. 

Europäische Fachtagung zu Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern 
und Berufskrankheiten (Gender inequalities and occupational diseases)
Das European Trade Union Institute (ETUI) und der belgische Rat für Chancengleichheit zwischen Männern und Frauen haben am 31. Januar 2012 in Brüssel einen Studientag zum Thema „Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern und Berufskrankheiten“ organisiert. 

Frauen und Schlaganfall: 
Aufklärung immens wichtig
Frauen werden nach einem Schlaganfall häufiger zum Pflegefall, wie eine amerikanische Studie belegte. Ein Grund: Mit dem Alter steigt das Schlaganfall-Risiko und der Körper erholt sich schlechter von dem Schlag. In Deutschland sind Frauen im Durchschnitt 75 Jahre alt, wenn sie einen Schlaganfall erleiden, Männer etwa 68 Jahre.

Ärztinnen mit Arbeitsbedingungen unzufrieden
Etwa 60 Prozent der Neueinsteiger in den Arztberuf sind Ärztinnen und seit Jahren erlangen mehr Frauen die ärztliche Approbation als Männer. Viele Ärztinnen schließen die Facharztweiterbildung aufgrund inadäquater Rahmenbedingungen jedoch nicht ab. Die Ergebnisse einer Untersuchung von Dr. med. Astrid Bühren, Ehrenpräsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, die gemeinsam mit dem Thieme Verlag entstand, zeigen, dass über ein Drittel der 1.200 Befragten mit der Mitbestimmung, mit ihren Entwicklungschancen am Arbeitsplatz und ihrem Einkommen unzufrieden sind.

Studie der Universität Leipzig: Frauen leiden viermal häufiger unter Essstörungen als Männer
Eine repräsentative Studie zeigt, dass viermal mehr Frauen (5,9 Prozent) als Männer (1,5 Prozent) in Deutschland unter Störungen im Essverhalten leiden. Dazu zählen zum Beispiel die Bulimia Nervosa (Ess-Brech-Störung), die Binge-Eating- oder Essanfallsstörung und die Anorexia Nervosa (Magersucht). Die Studie belegt außerdem, dass bei fettleibigen (adipösen) Frauen elfmal häufiger und bei adipösen Männern sogar 20-mal häufiger eine Störung im Essverhalten vorliegt als bei normalgewichtigen.

Arzneimitteltherapie im Alter
Ältere Frauen erhalten besonders häufig ungeeignete Arzneimittel
Berlin. Patienten über 65 Jahren schlucken durchschnittlich fast fünf Mal so viele Medikamente wie jüngere Menschen. Dabei sind sie anfälliger für unerwünschte Nebenwirkungen. Die Priscus-Liste enthält 83 Wirkstoffe, auf die im Alter möglichst verzichtet werden sollte. Trotzdem erhält etwa jeder vierte Patient mindestens eines der potenziell gefährlichen Arzneimittel. Vor allem Frauen sind davon betroffen.

Fast ein Drittel aller Krankenhausentbindungen per Kaiserschnitt
WIESBADEN – Im Jahr 2010 haben 656 390 Frauen in Deutschland in einem Krankenhaus entbunden, davon fast ein Drittel (31,9 %) per Kaiserschnitt. Der Anteil der Kaiserschnittentbindungen ist nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) gegenüber 2009 um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

Gicht bei Frauen oft unerkannt
Berlin (ots) - Anders als häufig vermutet, ist Gicht kein reines Männerproblem. Immerhin ca. 10-25 Prozent der 1,1 Millionen Betroffenen in Deutschland sind Frauen. "Die Gichterkrankung bleibt bei Frauen oft unerkannt, weil sie meist nicht den typischen Anfall im großen Zeh haben, sondern eher an den Finger- oder Handgelenken. Das kann zu einer Verwechslung mit Arthrose oder entzündlichem Rheuma führen und eine falsche Behandlung zur Folge haben", weiß Dr. Anne-Kathrin Tausche, Ärztin der Rheumatologie am Universitätsklinikum Dresden.

Teilzeitstellen und Kinderbetreuung entscheidend für Ärztinnen
Stuttgart – „Asoziale Arbeitszeiten“ hat die Ehren­präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes, Astrid Bühren, dem Arztberuf attestiert. Die Unvereinbarkeit von Beruf und Familie schrecke heute viele Medizinerinnen von einem Berufsweg am Krankenbett ab. Das sei umso bedeutender, weil von den Erstsemestern in der Medizin 70 Prozent weiblich seien, von den Berufseinsteigern 60 Prozent, so Bühren bei einer Podiumsdiskussion in Stuttgart.


Ausland:

Sie will Afghanistan regieren
Fausia Kufi hat einen ziemlich verwegenen Plan: Sie möchte 2014 Präsidentin werden
in Kabul
Für Frauen ist Afghanistan das gefährlichste Land der Erde. Dennoch träumt die Parlamentarierin Fausia Kufi davon, einmal an der Spitze des Staates zu stehen. "Ich war immer die erste", sagt sie. Sie war die erste Frau in ihrer Familie, die eine Schule besuchte.

Damaskus, wir kommen!
Die syrische Autorin Samar Yazbek über Frauen in der Revolution und einen Weg zwischen Diktatur und Islamismus.
Interview: Karen Krüger
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 25. März 2012, Nr. 12 S. 26

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen